Moskau 2018 – Moskau -> Wien: Dir Rückfahrt

Jetzt habe ich einen Blog über die Hinreise geschrieben, also muss es auch einen über die Rückreise geben… zu Recht, denn sie war durchaus spektakulär. 😉

Gestartet hat alles eher ein bisschen ungut, denn 20 geschrieben Postkarten fanden ihren Weg nicht mehr in ein Postkastl der Russischen Post… Es war einfach keines aufzufinden 😖😭😭! (Da muss ich mir noch etwas überlegen)

Also etwas gestresst steige ich am Bahnhof Kiyevskaya in den Zug Nr. 47. Ein berühmter Zug unter Eisenbahnfreund*innen, denn es ist der Direktzug von Moskau nach Chișinău, der Hauptstadt Moldawiens mit Wagen aus Moldawien.

Das Einsteigen kommt einer Zeitreise gleich. Das Interieur hat sich wohl seit den 1960er Jahren nicht wirklich viel geändert. Der Provodnik, ein sehr freundlicher Moldawier freut sich mit einem flüssigen „Oh, guten Tag… Österreich“ und ich fühle mich willkommen. 😉

Ein großer Unterschied zu meiner Hinreise… Ich fahre plötzlich durch ein Gebiet in dem das Kriegsrecht verhängt wurde. Das könnte auch der Grund dafür sein, dass ich ein Vierer-Abteil für mich alleine habe, was ich sehr schätze! 😍

Nach einem Tee vom Provodnik um 40 RUB (=0,5€), geht es dann zum Zähneputzen und ins Bett. Ich schlafe nicht viel und Frage mich ob das Kriegsrecht etwas an der Grenzkontrolle ändert… um 3h in der Nacht ist es dann soweit: Alle sehr freundlich auf beiden Seiten… Die Russische Grenzerin verabschiedet sich mit einem bestimmten aber nicht unfreundlichen „Visa out“ und die Kollegin auf Ukrainischer Seite holt sich einen Kollegen zu sich, um über irgendetwas am russischen Visum zu witzeln 😉… Gepäckkontrolle war aber eigentlich nicht vorhanden, auch interessant, dachte ich mir.

Gleich nach der Grenze steigen einige neue Leute zu, als ich dann etwas später, kurz vor Kyjiw aufwache, verstehe ich wer das ist. Ca. fünf Frauen und Männer die hier Geschäfte machen und quasi als verkaufen was es so gibt: Süßigkeiten, SIM-Karten, Heiligenbildchen, Spielzeug, Tool-Man, etc…, aber auch Geld-Wechseln bieten sie an. Ich schlafe bei ein paar Süßigkeiten zu und bin als Human-Geograph begeistert 😉!

Kurz vor Ankunft mache ich noch eine kurze Runde durch den Wagon und sehe, dass es draußen extrem schneit und dadurch der Kohleofen voll befeuert wurde. SPEKTAKULÄR!! 😊

Kyjiw, ist ein Winter-Wonderland und ich habe noch einiges an Zeit, um mir wine SIM-Karte zu kaufen, Frühstücken zu gehen und ein bisschen den Bahnhof zu beobachten.

Um 14.00 steht dann der InterCity nach Ivano-Frankivsk bereit, woran der Schlafwagen nach Wien bis Lemberg angehängt ist. Der letzte Teil der Strecke geht also los, noch gut 22h Fahrt warten auf mich.

Gleich zu Beginn der Fahrt wollen die Provodniks auch hier den Kohleofen anheizen, aber irgendetwas scheint hier nicht zu funktionieren, also Raucht es erstmals sehr viel im Wagen 😉😂!

Aber ich kann es mir in meinem Abteil bei einem Kaffee gemütlich machen. Unter der Fahrt wird mir auf Twitter mitgeteilt, dass beim Trägerzug in Ungarn in der Früh kein Speisewagen angehängt sein wird und ich mir während des Aufenthaltes in Lemberg noch schnell ein Frühstück kaufen soll… Hui, gut zu wissen, gesagt getan… Dabei fallen auch ein paar nette Bilder von Zügen im Bahnhof Lemberg ab, denn der ist voller Kohlerauch.

Um 21.00 Uhr geht es dann weiter und die Reise ist dann wohl auch bald wieder vorbei. Um 2h Früh kommen wir zur Umspurungsanlage in Chop, die Grenzkontrolle verläuft auch hier sehr freundlich. Um 8.00 Uhr wache ich dann in Budapest auf und esse mein in Lemberg gekauftes Frühstück, gemeinsam mit Kaffee und Tee vom Provodnik.

Bei der tollen Internetverbindung in Ungarn habe ich noch die Chance ein paar Emails zu versenden.

In Wien kommen wir dann mit 4min Verspätung an, aber es ist genug Zeit um den RailJet am Gegenübergleis zu erwischen, der nur 4min später abfährt, um rechtzeitig zu Günthers 60er-Feier in Wels zu kommen!

41h sind vorbei und ich bin in Wien, aber nur um gleich wieder in den Zug zu steigen 😉!

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