Wir sind ja bereits mit dem Zug hier in den USA gefahren, doch die richtige Fahrt startet jetzt mit Zug №27 „Empire Builder“ von Chicago im Mittleren Westen der USA bis nach Portland an der US-Westküste. 3.500 Kilometer mit dem Zug in 42 Stunden. Ein Erlebnis wartet auf uns!
Der Himmel hat geweint in Chicago als wir am Vormittag unser tolles AirBnB verlassen haben, doch kein Grund für uns Trübsal zu blasen, denn eine lange und aufregende Zugfahrt hat schon auf uns gewartet. Davor noch ein Cappuccino und ein Besuch in der Lounge der tollen Union Station und dann heißt es: „Boarding train №27 ‚Empire Builder‘ to Portland“!
















Der Empire Builder ist ein Zug mit großer Tradition und langer Geschichte. Er wurde als Flaggschiff der Great Northern Railway am 11. Juni 1929 in Betrieb genommen. Heute von AMTRAK, dem Unternehmen das für den Personenzugverkehr verantwortlich ist, betrieben führt der Zug über Milwaukee, Minnesota, North Dakota, Montana, dem Glacier National Park bis Spokane im Bundesstaat Washington, wo der Zug geteilt wird und nach Portland und Seattle geführt wird.
Abfahrt ist in 15.30 Uhr und Ankunft 2 Nächte später in der Früh in Portland und Seattle.




Der Zug hat in der Hauptsaison 2 Schlaf- und 2 Sitzwagen pro Destination und zusätzlich einen Speisewagen und einen Loungewagen mit Panoramateil im oberen Stockwerk. Es sind sogenannte Superliner Wagen, die 2 stöckig sind und Dimensionen erreichen, die wir uns in Europa für Züge nicht vorstellen können.










Frühstück, Mittagessen und Abendessen sind im Schlafwagenpreis inkludiert und sehr üppig und gut. Man wird zu den Speisen aufgerufen, bzw. Muss sich vorab für Anmelden, bzw. für eine bestimmte Zeit anmelden.
Das Essen im“Diner“ ist dann ein großes Highlight. Es wird ein Getränk bestellt (alkoholisches ist im Preis nicht inbegriffen), eine Hauptmahlzeit ausgewählt und eine Nachspeise. Herausstechend ist vor allem das Abendessen. Es folgen Bilder aus dem Speisewagen.
Fazit: Es war unglaublich toll! 😉






















Fad wir einem auf so einer Zugreise nicht, mal Observation car, mal Speisewagen, mal Schlafwagenabteil… Mal lesen, mal essen, mal aus dem Fenster schauen… und es gibt viel zu sehen auf der langen Reise.
Zuerst fährt man entlang des Mississippi, dann wacht man in der Prärie von North Dakota auf, wo es noch etwas hügelig ist und verbringt dann in den ewigen Weiten des „Big sky States“ Montana, bevor der zug sich gegen Abend die Rocky Mountains im Glacier National Park hochwindet. Ab Letzt Morgen wacht man dann entlang des Columbia Rivers auf, in mitten der Wüste Oregon’s, so es gegen Westen hin immer grüner wird.


























In den USA sind die Schienen in privater Hand und gehören den Güterzugunternehmen. Dies bedeutet, dass Personenzüge Nachrang haben und oft auf Güterzüge warten müssen.
Bei uns war das gottseidank nicht der Fall und so kamen wir pünktlich in Bingen – White Salmon, Washington an. Der Columbia River bildet die Grenze zwischen den Bundesstaaten Oregon und Washington und der Zug fährt auf der Nordseite, also Washington. Auf der gegenüberliegenden, also südlichen Uferseite des Columbia Rivers von Bingen und White Salmon liegt der Ort Hood River… Jener Ort wo Betty und Chris leben. Somit direkt bei ihnen im Hinterhof angekommen quasi.
Der Bahnhof von Bingen – White Salmon ist ein Highlight, denn er ist gerade einmal zwischen 5-10m lang und der Zug fährt mit jeder Tür, wo jemand aussteigen muss zur Bahnsteigkante… 😉👍!




Da waren wir nun. Geschafft. 1x Cross-Country… Done ✅!
Und die Wiedersehensfreude war natürlich sehr groß! Wir freuen uns jetzt auf eine gemeinsame Zeit in Oregon und Washington mit vielen gemeinsamen Erlebnissen mit Betty und Chris ❤️!