Jener Ort an dem wir eine Woche lang waren und den wir stückweise entdeckt haben wird der letzte bzw. vorletzte Blogeintrag gewidmet.
In der Antike war Syrakus über mehrere Jahrte die größte und mächtigste Polis Siziliens und dessen kulturelles Zentrum. Marcus Tullius Cicero beschrieb sie in seinen Reden gegen Verres als „die größte und schönste aller griechischen Städte“. Der Kern der Altstadt befindet sich auf der 40 ha großen Insel Ortygia. Diese liegt zwischen zwei Naturhäfen und ist nur durch eine enge Durchfahrt vom Festland getrennt. Auf ihr befindet sich eine ergiebige Süßwasserquelle (Aretusa).








Viele enge Gassen, teilweise viel Begrünung und auch viel Hunde💩. Die Stadt ist touristisch, aber nicht komplett disneylandisiert, es leben und arbeiten auch Menschen dort.
Ein Highlight ist sicherlich der Dom von Syrakus. Denn für den Bau wurden große Teile eines antiken, der Athene geweihten Tempels verwendet. Seit dem 7. Jahrhundert wurde unter dem Bischof Zosimus der Umbau zur Kirche, zunächst im byzantinischen Stil, vorangetrieben. Nach den Umbauten und Erweiterungen der folgenden Jahrhunderte bietet die Kathedrale heute ein in dieser Form einzigartiges architektonisches Mischbild. Etwas merkwürdig erscheint die Verehrung der Stadt heiligen und Märtyrerin Lucia, deren Augen ausgestochen würden und jetzt verehrt werden.









Herrlich ist auch der Norden der Stadt, dessen Küste von steilen Klippen geprägt ist, eine Mischung aus Kalk- und Sandstein. Wunderschönes türkises Wasser, beeindruckende Landschaft. Schön ist auch, dass auf der alten Bahntrasse (1998 Bau eines Tunnels) ein Wander- und Fahrradweg gebaut wurde. Die Oberleitungsnasten ließ man stehen. Ein einzigartiges Bild. Zum Baden ist es toll, auch wenn der Ein- und v.a. der Ausstieg bei den schroffen Kalkfelsen herausfordernd ist.






















Was uns auch sehr gut gefallen hat war der Markt in Syrakus. Viel Fisch und Gewürze und ein berühmter Sandwichmacher. Abends kann man hier sicherlich wunderbar Essen, das haben wir uns für das nächste Mal aufgehoben.












Ein etwas verstecktes Highlight ist das Altarbild von Caravaggio in einer Kirche im Norden der Stadt: „Die Grablege der Hl. Lucia“, der Schutzpatronin von Syrakus. Ein tolles Werk, wo Caravaggio die Bestatter und ihre schwere und mühselige Arbeit ins Zentrum gerückt hat. Ihre Arme und Beine Formen einen Kreis und zeigen somit auf die heilige Lucia, beeindruckend!



Ganz zu Beginn unseres Besuches haben wir den berühmten Parco Archeologico della Neapolis erkundet. In ihm befinden sich Bauwerke der antiken Stadt. So steht hier das Teatro Greco, das im 5. Jahrhundert v. Chr. erbaut und in römischer Zeit umgebaut und erweitert wurde. Mit einem Durchmesser von 138 m und Platz für 15.000 Zuschauer ist es eines der größten griechischen Theater. Von den 60 in den Fels geschlagenen Sitzreihen sind noch 42 erhalten. Heute finden dort im Sommer regelmäßig Theateraufführungen und Konzerte statt.
In über zehn großen Steinbrüchen (Latomien) wurden Kalksteine zum Aufbau der antiken Stadt gewonnen. Zu den größten Steinbrüchen zählen Latomia dei Cappuccini und Latomia del Paradiso. Das „Ohr des Dionysios“ ist eine künstliche, in den Fels gehauene Höhle. Sie ist etwa 64 m lang, über 20 m hoch und bis zu 11 m breit. Ihre Akustik gilt als bemerkenswert.














Syrakus wwar ein idealer Ort um den östlichen bzw. südöstlichen Teil Siziliens zu erkunden. Es war touristisch mit viel Infrastruktur aber nicht komplett überlaufen, nicht unüberaschaubar groß, aber groß genug um immer wieder etwas neues zu entdecken. Wieder eine tolle Reise. Vielleicht geht sich noch ein Heimreise-Blogeitrag aus 🙂!