Mittlerweile sind wir in Bilbao (dazu ein späteres Mal mehr) und auch hier kann man schöne Ausflüge machen.
Uns zieht es wieder an die Küste, aber nicht ohne einen Abstecher ins berühmte Gernika zu machen. Wir reisen wieder mit der Schmalspurbahn Euskotren an und erfreuen uns der schönen Gärten und des kleinen Städtchens. Leider haben wir zu spät gemerkt, dass Montag Markttag gewesen wäre, naja so gibt’s weniger Trubel und mehr Beschaulichkeit.






Nach ein paar Süßigkeiten im Park geht es weiter zum Gebäude der Regionalverwaltung. Dort steht der „Baum von Gernika“ – eine eher ungewöhnliche Geschichte, die auch mit der dunkelsten Stunde des Ortes zusammenhängt.
„Gernikako Arbola“ (baskisch für „Baum von Gernika“) ist eine Eiche, die in der Geschichte der Basken ein Freiheitssymbol darstellt sowohl für die Provinz Bizkaia als auch für das Baskenland insgesamt.


Seit dem Spätmittelalter galten in Bizkaia und anderen baskischen Provinzen schriftlich fixierte gewohnheitsrechtliche Regelungen: die Fueros. Unter dem Baum von Gernika schworen erst die Könige selbst, später ihre Stellvertreter im Beisein der baskischen Volksvertreter den Eid, die in den Fueros festgehaltenen Sonderrechte zu achten und zu bewahren. Seit Bestehen der Autonomen Gemeinschaft Baskenland leistet der Lehendakari (Ministerpräsident) hier seinen Amtseid. Beratung und Beschlussfassung finden jedoch schon lange nicht mehr im Freien, sondern in einem benachbarten Gebäude statt: Das Gegenwärtige stammt aus dem Jahre 1833.
Der ursprüngliche Baum wurde im 14. Jahrhundert gepflanzt und überdauerte 450 Jahre. Der fünfte Baum wurde im Alter von 14 Jahren im März 2015 gesetzt.
Zu diesem kommt man aber nur mit Voranmeldung und Führung und da waren für diesen Tag leider alle Plätze ausgebucht. Im Foto sieht man den Baumstumpf eines alten Baums.




Dieser Baum und sein Symbol für die baskische Autonomie ist auch der Grund für den Wunsch des faschistischen Franco – damals noch nicht Diktator – an seine verbündeten Freunde aus Italien und Deutschland die Stadt zu zerstören.
Am 26. April 1937, während des Spanischen Bürgerkriegs, flogen Kampfflugzeuge der deutschen Legion Condor und des italienischen Corpo Truppe Volontarie mit Spreng-, Splitter- und Brandbomben den Luftangriff auf Guernica. Bei den darauf folgenden Großfeuern kamen mehrere hundert Menschen, nahezu ausschließlich Zivilisten, ums Leben. Noch im selben Jahr schuf Pablo Picasso für die Pariser Weltausstellung das Gemälde Guernica oder Die Schrecken des Krieges, das Gernikas Zerstörung zu einem weltweit bekannten Sinnbild der Kriegsächtung hat werden lassen. Gernikas 2003 eröffnetes Friedensmuseum ist zugleich Friedensforschungsstätte, das wir uns angesehen haben.
Danach geht es weiter in das beschauliche Küstenstättchen Bermeo, wo wir noch einmal das wunderbare Meer genießen wollen.












Bermeo liegt am Ende des Ría de Urdaibai, eines Art Fjordes, der aber nicht durch Gletscher entstanden ist. In diesem hat sich eine Einzigartige Landschaft mit Flora und Fauna gebildet, die wir bei der Heimat auch noch erkunden. Eine wirklich beeindruckende Landschaft, die wir bei Ebbe erlebt haben.









Bei der Heimfahrt dürfen wir dann doch noch das typisch baskische Wetter erleben: Regen ☔️!



Bis zum nächsten Mal! 😊
Die Geschichte von Gernika macht mich sehr nachdenklich – die Menschheit hat, so scheint es, nichts dazugelernt.
Coole Gegend, hätte auch gerne etwas Abkühlung 😉